Alttestamentarische Revue

Bert Brecht, der atheistische Sozialist aus Bayern begegnet an diesem Abend dem altehrwürdigen Prediger bzw. Kohelet aus dem Alten Testament.Verblüffend ist die Ähnlichkeit und inhaltliche Nähe der beiden Autoren, die mehr als 2300 Jahre voneinander entfernt gelebt haben. Die Aktualität der Texte und Lieder ist erschreckend. Hat Kohelet wirklich recht, wenn er behauptet, dass es nichts Neues unter der Sonne gäbe, dass nach wie vor die Herrschenden ihre Macht missbrauchen und die Gerechtigkeit unter den Menschen keine Chance hat? Kann das Leben wirklich Sinn machen, wenn so viele Menschen so viel leiden?
Was hat Bertolt Brecht, der Dichter und Theatererneuerer, mit der Bibel am Hut? Befragt nach seinem stärksten Literarurerlebnis, antwortet er: «Sie werden lachen: die Bibel!» Tatsächlich, seine Gedichte, Songs und Theaterstücke sind gespickt mit biblischen Anspielungen und umgewandelten Zitaten. Auch Brecht sagt in seiner Dreigroschenoper wie der Prediger Salomo im Alten Testament: Es ist alles eitel. Welche Antwort finden die beiden auf die dringlichste Frage nach dem Sinn des menschlichen Strebens und der Suche nach dem Glück?
Hörbeispiel aus dem Programm, mp3

Auszug aus einer Kritik:
«Dorothée Reize stellt den biblischen Text den von Weill/Eisler/Dessau vertonten Brechtsongs gegenüber. Einfaches Bühnenbild, wenige effektvoll eingesetzte Requisiten und Kostüme und eine ausgefeilte Inszenierung sorgen für einen Abend voll grosser Spannung, voller Ernst und Kühnheit, Besinnlichkeit und Witz.»

Aufführungen: Premiere März 03 im Reberhaus Bolligen, dann Auftritte u.a.:

  • Salesianum Fribourg
  • Offene Heiliggeistkirche Bern
  • Rotonda (Dreifaltigkeitskirche Bern)
  • Ref. Kirche Solothurn, Uetendorf, Aarberg, Lyss, Kirchenthurnen, Belp, Langenthal.
  • Markuskirche Thun 
  • Stadtkirche Thun
  • Kath. Kirche Baar
  • Kronenmattsaal Binningen
  • Scalatheater Basel
  • Forumaltenberg Bern
  • Kulturgruppe Moosseedorf
  • Elfenaupark Bern